Marokko. Die Jungen Ahmed und Yussuf sollen mit dem Gewehr ihres Vaters ein paar Schakale schießen. Um die Genauigkeit und Reichweite des Gewehres zu testen, schießen sie aus Spaß auf einen weit entfernten Bus, der gerade vorbei kommt. Wie es der Zufall will, treffen sie dabei Susan, die Frau eines amerikanischen Ehepaars. Da kein Krankenhaus in der Nähe ist, fährt der Bus in ein nahegelegenes Dorf, wo ein Tierarzt sich um Susan kümmert, doch sie muss dringend in ein echtes Krankenhaus, bevor sie an den Verletzungen stirbt. In Amerika unterdessen passt das Kindermädchen Ameila auf die Kinder Debbie und Mike auf, die Kinder des amerikanischen Paares. Als sie von dem Unglücksfall in Marokko hört, der weltweites Aufsehen erregt, nimmt sie die Kinder mit zu einer Hochzeit in Mexiko, um sie nicht alleine zu lassen, doch an der Grenze überschlagen sich die Ereignisse. Gleichzeitig in Tokio. Die taubstumme Chieko hat nach dem Tod ihrer Mutter den Lebensmut verloren und lässt sich mit Partys und Drogen gehen. Dann steht plötzlich die Polizei in ihrer Wohnung, um dem Vater einige Fragen zu stellen…
Regisseur Alejandro González Iñárritu hat eine Trilogie abgedreht, in der es um das Thema „Schicksal“ geht. Der erstes Film hießt „Amores perros – Was ist Liebe“, der zweite „21 Gramm“. „BABEL“ zeigt, wie aus einer Kleinigkeit das Schicksal vieler Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst wird. Und über diesem Gedanken wird noch das Problem geschildert, wie schwierig es ist, miteinander zu kommunizieren. Deshalb auch der sehr passende Filmtitel. Der Film ist darüber hinaus auch noch in zweierlei Hinsicht sehr interessant. Zum einen ist es die Tatsache, dass er nicht linear erzählt wird, sondern dass es immer wieder Sprünge in der Zeit gibt, die den Erzählfluss stören – in positiver Hinsicht. Darüber hinaus noch, dass die Geschichte auf drei Kontinenten spielt und somit extreme Kontraste entstehen. Es stört auch gar nicht, dass hier Hollywoodstars mitspielen, Brad Pitt und Cate Blanchett genau genommen, denn sie machen ihre Sache durchaus gut. Ansonsten spielen auch nur absolute Nobodys mit, die auch sehr natürlich wirken. Ich kann diesen Film wirklich nur empfehlen. (Haiko Herden)
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